
Baldrian
Valeriana officinalis
Typ
Wurzel
Anwendungsformen
TeeTinkturTablette
Standorte
FeuchtwiesenWaldränderGärten
Geschichte / Herkunft
Baldrian gehört zu den ältesten Heilpflanzen der Menschheit mit über 2000-jähriger dokumentierter Geschichte. Bereits die antiken Griechen kannten seine Wirkung - Hippokrates beschrieb ihn als harntreibendes Mittel, während Dioskurides ihn in seinem Werk "De Materia Medica" erwähnte. Die Römer gaben ihm den Namen "Valeriana", abgeleitet vom lateinischen "valere" (gesund sein). Im Mittelalter war Baldrian fester Bestandteil der Klostermedizin, Hildegard von Bingen empfahl ihn gegen Seitenschmerzen und als Schlafmittel. Renaissance-Ärzte wie Paracelsus schätzten ihn als eines der besten Beruhigungsmittel gegen Nervenleiden und "Hysterie". Der volkstümliche Name "Katzenkraut" entstand, weil Katzen magisch vom intensiven Wurzelgeruch angezogen werden. Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Wirkstoffe isoliert, heute ist Baldrian wissenschaftlich als natürliches Beruhigungs- und Schlafmittel anerkannt.
Anwendungsbereiche
Baldrian wird hauptsächlich als natürliches Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt. Die Baldrianwurzel hilft bei Ein- und Durchschlafstörungen, ohne dabei abhängig zu machen oder einen "Kater-Effekt" am nächsten Tag zu verursachen. Bei nervöser Unruhe, Stress und innerer Anspannung wirkt er entspannend auf das zentrale Nervensystem. Traditionell wird Baldrian auch bei Angststörungen, Prüfungsangst und nervösen Herzbeschwerden verwendet. In der Frauenheilkunde findet er Anwendung bei menstruationsbedingten Beschwerden und Wechseljahresbeschwerden. Äußerlich als Bad angewendet, kann Baldrian bei Muskelverspannungen und nervösen Hautreizungen lindernd wirken. Die Darreichungsformen reichen von Tees und Tinkturen über Tabletten bis zu ätherischen Ölen. Wichtig ist eine regelmäßige Einnahme über mehrere Wochen, da die volle Wirkung erst nach einiger Zeit eintritt. Bei schweren Schlafstörungen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
beruhigendschlafförderndkrampflösend
Duft / Geschmack
Erdig, aromatisch, leicht bitter mit charakteristischem Geruch.
Inhaltsstoffe
ValepotriateÄtherische ÖleAlkaloideFlavonoide
Hinweise / Risiken
Längere Anwendung kann zu Tagesmüdigkeit führen. Nicht mit Alkohol kombinieren.
Heilpflanzen mit ähnlicher Wirkung
Wichtiger Hinweis: Der Artikel dient der allgemeinen Information. Für individuelle Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen wende dich bitte an einen Facharzt oder Therapeuten.