Frauenmantel

Frauenmantel

Alchemilla vulgaris

In der Frühschwangerschaft sollte Frauenmantel gemieden werden, da er wehenfördernd wirken kann. Bei Hormonstörungen ärztlichen Rat einholen. Nebenwirkungen sind selten, gelegentlich Magenbeschwerden möglich.

Typ

Blatt

Anwendungsformen

TeeTinktur

Standorte

WiesenWegränderGärten

Geschichte / Herkunft

Der Frauenmantel ist in den Bergregionen Europas heimisch und trägt seinen Namen aufgrund der charakteristischen, mantelförmigen Blätter. Bereits im Mittelalter galt er als wichtigste Heilpflanze für Frauenleiden und wurde in Klostergärten kultiviert. Hildegard von Bingen lobte ihn als "Frauenhilfe" bei Menstruationsbeschwerden und Geburten. Der wissenschaftliche Name "Alchemilla" stammt aus der Alchemie - die Alchemisten sammelten den Tau aus den gefalteten Blättern für ihre Experimente, da sie ihm magische Kräfte zuschrieben. In der Volksmedizin hieß er auch "Marienkraut" oder "Tauschüsselchen" wegen der charakteristischen Tautropfen. Kräuterfrauen des Mittelalters verwendeten ihn bei schweren Geburten und zur Wundheilung. In alpinen Regionen war er fester Bestandteil der Hausapotheke jeder Familie. Die Germanen weihten ihn der Göttin Freya und glaubten an seine schützenden Eigenschaften für Mutter und Kind. Paracelsus empfahl ihn als "Allheilmittel für die Frauen". Heute wird Frauenmantel wissenschaftlich erforscht und seine traditionelle Verwendung durch moderne Studien bestätigt.

Anwendungsbereiche

Frauenmantel ist die klassische Heilpflanze für alle Phasen des weiblichen Lebens. Bei Menstruationsbeschwerden reguliert er den Zyklus, lindert Krämpfe und reduziert zu starke Blutungen durch seine zusammenziehenden Gerbstoffe. In der Schwangerschaft kann er ab dem zweiten Trimester zur Geburtsvorbereitung eingesetzt werden und soll Wehen regulieren. Nach der Geburt fördert er die Rückbildung und unterstützt die Wundheilung. In den Wechseljahren mildert er hormonelle Schwankungen und damit verbundene Beschwerden wie Hitzewallungen. Auch bei Weißfluss und anderen gynäkologischen Problemen wird er traditionell verwendet. Äußerlich angewendet heilt Frauenmantel Wunden, lindert Hautirritationen und strafft das Gewebe - daher wird er auch in der Naturkosmetik geschätzt. Bei Magen-Darm-Problemen wirkt er beruhigend und entzündungshemmend. Die Anwendung erfolgt meist als Tee, Sitzbad oder Waschung. Männer nutzen ihn bei Durchfall und zur Wundheilung. Modern wird Frauenmantel auch bei Kinderwunsch zur Zyklusregulierung und Fruchtbarkeitsförderung empfohlen. Die Heilwirkung beruht hauptsächlich auf Gerbstoffen, Flavonoiden und Saponinen.

hormonregulierendkrampflösendentzündungshemmend

Duft / Geschmack

Mild, leicht herb.

Inhaltsstoffe

GerbstoffeFlavonoideBitterstoffeSaponine

Hinweise / Risiken

In der Frühschwangerschaft sollte Frauenmantel gemieden werden, da er wehenfördernd wirken kann. Bei Hormonstörungen ärztlichen Rat einholen. Nebenwirkungen sind selten, gelegentlich Magenbeschwerden möglich.

Heilpflanzen mit ähnlicher Wirkung

Wichtiger Hinweis: Der Artikel dient der allgemeinen Information. Für individuelle Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen wende dich bitte an einen Facharzt oder Therapeuten.