
Mädesüß
Filipendula ulmaria
Typ
Blüte
Anwendungsformen
TeeTinkturSirup
Standorte
FeuchtwiesenBachuferGräben
Geschichte / Herkunft
Mädesüß ist in Europa heimisch und wächst an feuchten Standorten wie Bachufern und Wiesen. Bereits die Kelten und Germanen schätzten die Pflanze als heilig und verwendeten sie bei Ritualen und als Schmerzmittel. Der Name "Mädesüß" leitet sich vom mittelhochdeutschen "met" (Met) ab, da die Blüten traditionell zur Aromatisierung des Honigweins verwendet wurden. Im Mittelalter war Mädesüß eine der wichtigsten Heilpflanzen für Fieber und Schmerzen. Die Druiden verehrten es als eine der drei heiligsten Pflanzen neben Eisenkraut und Wasserminze. In England hieß es "Queen of the Meadow" und wurde in Schlafzimmern ausgestreut, um einen süßen Duft zu verbreiten. 1838 gelang dem italienischen Chemiker Raffaele Piria die Isolierung der Salicylsäure aus Mädesüß - der Grundstoff für Aspirin war entdeckt. Der Markenname "Aspirin" leitet sich sogar vom alten botanischen Namen "Spiraea" ab. Pfarrer Kneipp empfahl Mädesüß als "Aspirin der Wiese" bei Rheuma und Kopfschmerzen. Heute erlebt die Pflanze als natürliche Alternative zu synthetischen Schmerzmitteln eine Renaissance und wird in der Phytotherapie wieder geschätzt.
Anwendungsbereiche
Mädesüß ist das pflanzliche Aspirin und wird hauptsächlich als natürliches Schmerzmittel eingesetzt. Die enthaltene Salicylsäure wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend - ideal bei Kopfschmerzen, Rheuma und grippalen Infekten. Anders als synthetisches Aspirin ist Mädesüß magenschonend, da es zusätzliche Gerbstoffe enthält, die den Magen schützen. Bei Erkältungen und Fieber kannst du Mädesüßtee trinken, der nicht nur die Symptome lindert, sondern auch angenehm süßlich schmeckt. Die harntreibende Wirkung unterstützt bei Blasenentzündungen und Nierenproblemen. In der Rheumabehandlung wird Mädesüß sowohl innerlich als auch äußerlich als Umschlag angewendet. Die Blüten enthalten ätherische Öle, die krampflösend wirken und bei Magen-Darm-Beschwerden helfen. Auch bei Sodbrennen kann Mädesüß paradoxerweise Linderung bringen, obwohl es Salicylsäure enthält. Als Tee, Tinktur oder in Salben verarbeitet, bietet es vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. In der Aromatherapie werden die Blüten wegen ihres mandelartigen Dufts geschätzt. Modern wird Mädesüß auch bei Cellulite und zur Hautstraffung in der Naturkosmetik verwendet.
schmerzstillendentzündungshemmendfiebersenkend
Duft / Geschmack
Süßlich, mandelartig, aromatisch.
Inhaltsstoffe
SalicylsäureverbindungenFlavonoideGerbstoffeÄtherische Öle
Hinweise / Risiken
Bei Salicylat-Allergie oder Aspirin-Unverträglichkeit solltest du Mädesüß meiden. Nicht mit Blutverdünnern kombinieren. In der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Rücksprache verwenden.
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Wichtiger Hinweis: Der Artikel dient der allgemeinen Information. Für individuelle Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen wende dich bitte an einen Facharzt oder Therapeuten.