
Cistus
Cistus incanus
Typ
Blatt
Anwendungsformen
TeeTinktur
Standorte
Mittelmeerregionsonnigtrockene Hänge
Geschichte / Herkunft
Die Zistrose stammt aus dem Mittelmeerraum und ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Bereits im alten Griechenland schätzten Ärzte wie Dioskurides ihre heilenden Eigenschaften. Das aus den Blättern gewonnene Labdanum-Harz galt als kostbares Räucherwerk und wurde in religiösen Zeremonien verwendet. Die Griechen nannten sie "Ladanon" und nutzten sie gegen Durchfall und Wunden. Im Mittelalter geriet Cistus in Europa weitgehend in Vergessenheit, blieb aber in der Volksmedizin Griechenlands und der Türkei lebendig. Dort tranken die Menschen traditionell Zistrosen-Tee zur Stärkung der Gesundheit und bei Erkältungen. Die Hirten sammelten das klebrige Harz von den Ziegen, die durch Cistus-Büsche gelaufen waren - ein mühsamer aber lukrativer Prozess. In der modernen Phytotherapie wurde Cistus erst in den 1990er Jahren wiederentdeckt, als Forscher ihre außergewöhnlich hohe Konzentration an Polyphenolen erkannten. Heute gilt sie als eine der polyphenolreichsten Pflanzen Europas und erlebt eine Renaissance als natürliches Immunstärkungsmittel.
Anwendungsbereiche
Cistus incanus ist vor allem für ihre immunstärkenden und antiviralen Eigenschaften bekannt. Der hohe Gehalt an Polyphenolen macht sie zu einem natürlichen Schutzschild gegen Erkältungen, Grippe und andere Virusinfekte. Als Tee getrunken, kann sie präventiv das Immunsystem stärken oder bei akuten Infekten die Heilung beschleunigen. Die antioxidative Wirkung schützt Zellen vor freien Radikalen und verlangsamt Alterungsprozesse. In der Dermatologie wird Cistus bei Hautproblemen wie Neurodermitis, Akne und Ekzemen eingesetzt - sowohl innerlich als auch äußerlich als Waschung oder Kompresse. Die antibakteriellen Eigenschaften helfen bei Wunden und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Cistus unterstützt auch die Darmgesundheit und kann bei Durchfall regulierend wirken. In der Anti-Aging-Medizin wird sie wegen ihrer zellschützenden Eigenschaften geschätzt. Studien zeigen positive Effekte bei Borreliose-Nachbehandlung und als Unterstützung bei Schwermetallausleitung. Die Anwendung erfolgt meist als Tee, Extrakt oder Mundspülung. Besonders in der Erkältungssaison hat sich die regelmäßige Einnahme von Cistus-Tee bewährt.
antiviralantibakteriellantioxidativentzündungshemmend
Duft / Geschmack
Herb, leicht bitter, harzig.
Inhaltsstoffe
PolyphenoleFlavonoideÄtherische ÖleGerbstoffe
Hinweise / Risiken
Cistus gilt als sehr gut verträglich, dennoch sollten Schwangere und Stillende auf die Einnahme verzichten. Bei Eisenmangel ist Vorsicht geboten, da Polyphenole die Eisenaufnahme hemmen können. Seltene allergische Reaktionen sind möglich.
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Wichtiger Hinweis: Der Artikel dient der allgemeinen Information. Für individuelle Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen wende dich bitte an einen Facharzt oder Therapeuten.